Unscheinbar (Lyrics) Text und Musik: Roger Stein
Dein Glanz ist eher schmächtig im direkten Schein
Dein Wirken wird erst mächtig im verdeckten Sein
So winzig und klein in jeder Faser Natur
deine Teilchen schweben frei zwischen Spannung und Struktur
So wie morgen und jetzt, so wie Dunkel und Licht
so wie der Pflug, der durch den harten Boden bricht
Wir preisen uns’re Sonne, weil sie leuchtet und wärmt
weil ein jedes Herz von dieser Sonne schwärmt
Und wir preisen unser Wasser und dass alles zirkuliert
Du bist die Nebensache, die das alles reguliert
Kein Halm und keine Faser wachsen, wo Du nicht bist
du bist das kleine Komma, das man gerne vergisst
Du bist der vierte Grund für Leben
du bist schuld an den Ideen
der vierte Grund für Leben
den wir gerne überseh’n
In jeder Zelle, jeder Faser, jedem Baum und jedem Tier
bist einmalig und besonders – und doch: so unscheinbar wie wir ...
Du bist das wichtigste Stück Nahrung, das man braucht und das uns stärkt
genügsam und bescheiden, wirst oft nicht mal bemerkt
Du stehst als Synonym für Wandel von Beginn an bis zum Schluss
dein Sinn und auch dein Handeln sind ein einziger Fluss
Dein Wechselspiel mit allem sprengt jede Phantasie
was Dich ausmacht ist nicht Masse – sondern pure Energie
Du bist der Stoff, durch den wir denken, der Gedanken schaltbar macht
du bist schuld an all dem Käse und der ihn haltbar macht
Deine Gegenwart ist in uns und so unverhandelbar
so wie Hass und auch die Liebe – und so vielfach wandelbar
Du bist der Leerschlag meiner Zeilen, du wirst immer unterschätzt
du bist die Klammer und der Punkt, den man am Ende drunter setzt
Du bist der vierte Grund für Leben...
Ein Kristall, der ist pur, und ein Stein, der gefällt
hingegen deine Struktur, wenn sie nass wird, zerfällt
Und wenn man mich verbrennt und was auf meinen Grabstein schreibt
bist du der letzte Rest, der von mir übrig bleibt
Du bist der vierte Grund für Leben ...
Du bist die Symphonie des Wandels – und eines ist wohl klar:
Was wirklich wichtig ist, ist meistens unscheinbar ...
